Ithaka – a father. a family. a fight for justice.
Dienstag, 21. Febr. 2023 um 19:30 Uhr
»In 20 Jahren Arbeit mit Opfern von Krieg, Gewalt und politischer Verfolgung habe ich noch nie erlebt, dass sich eine Gruppe demokratischer Staaten zusammengetan hat, um eine einzelne Person über einen so langen Zeitraum und mit so wenig Rücksicht auf die Menschenwürde und die Rechtsstaatlichkeit absichtlich zu isolieren, zu dämonisieren und zu misshandeln.«
(Nils Melzer, ehem. UN-Sonderberichterstatter für Folter, Quelle: Verleih)
Der berühmteste politische Gefangene der Welt, der WikiLeaks-Gründer Julian Assange, ist zum Sinnbild eines internationalen Armdrückens um die Freiheit des Journalismus, um Regierungs-korruption und ungesühnte Kriegsverbrechen geworden.
Der Film ITHAKA, der über zwei Jahre in Großbritannien, Europa und den USA gedreht wurde, folgt dem 76-jährigen pensionierten Bauunternehmer John Shipton, bei seinem unermüdlichen Kampf zur Rettung seines Sohnes Julian Assange. Es geht um Verbrechen von Regierungen und einen Mann, der mit seiner Vision von Gerechtigkeit eine Organisation gründete, um genau diese aufzudecken. Dies gelang ihm sehr gut und genau hier fängt die Problematik an:
Denn nicht die Verbrecher sitzen aktuell hinter Gittern, sondern der, der die Verbrechen veröffentlichte.
Julian Assange, Jahrgang 1971, war ein australischer Journalist, Politikaktivist, ehemaliger Computerhacker und Programmierer. Er war Gründer sowie Sprecher der Enthüllungsplattform WikiLeaks im Internet.
Diese hat sich zum Ziel gesetzt, geheim gehaltene Dokumente allgemein verfügbar zu machen, sofern sie unethisches Verhalten von Regierungen, Unternehmen oder militärischen Einrichtungen betreffen und somit von öffentlichem Interesse sind. Die Plattform sammelt Dokumente von Regimekritikern und Whistleblowern [Aufdecker von Informationen] aus vielen Ländern und stellt sie online zur Verfügung. Dadurch wurden unzählige Missstände ans Licht gebracht, u.a. Kriegsverbrechen und Umweltskandale.
Sehr bekannt wurde ein schockierendes Video aus dem Jahre 2007. Es zeigt den tödlichen Beschuss von Journalisten in Bagdad durch einen US-Kampfhubschrauber. Bei diesem Kriegsverbrechen wurden zwei Mitarbeiter der Nachrichtenagentur Reuters und weitere Zivilisten getötet. WikiLeaks stellte das Video ins Internet, es wurde millionenfach aufgerufen.
Für diese herausragende journalistische Arbeit im Sinne der Pressefreiheit wurde Assange früher gefeiert. Doch genau dafür muss er jetzt mit dem schleichenden Tod bezahlen.